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greenwashing

altkleiderrecycling – was ist machbar, was nicht? ein modethema.
der gedanke dahinter: t-shirts können beliebig recyced werden, so dass ich wiederum beliebig viele neue kaufen kann und mein öko-gewissen beruhigt habe! alles prima soweit! oder?

aus der bunten vielfalt, die wir zu den modeläden tragen – ohne sie aufwändig nach farben, materialien zu sortieren, wömöglich noch zu reinigen – können nur putzlappen, autoinnenverkleidung oder malerfilz erstellt werden. nur scheint mir doch der rabatt, den ich dadurch erhalte, eine sale angebot zu sein, dass sich nur in einem punkt von den anderen unterscheidet: durch den verkauf der der altkleider hat der modeladen seinen rabatt locker wieder drin! und von dem ursprünglich angedachten recycling kann hier nicht die rede sein – eher ein downcycling*!

was also passiert mit unserer abgelegten kleidung? sie landet bei sogenannten altkleiderverwertern. hier gehen täglich viele hundert tonnen ein, die von hand sortiert werden. ein teil geht an second hand läden, der andere teil wird zerschreddert und zb an die polsterindustrie verkauft.

da stellt sich mir die frage: warum nicht gleich einen klamottentausch mit freunden veranstalten? wenn es ein ausreichendes angebot gibt, wird jede fündig! und wenn wir gerade auf der suche sind, nach einem ganz bestimmten kleidungsstück, ist unser kaufrausch und der wunsch, etwas neues zu erhaschen, befriedigt. den schönen abend mit den freundinnen gibts noch kostenlos obendrauf!

bei dem ein oder anderen produkt fragen wir uns dann auch zurecht: warum einen pullover zerschreddern, der noch gut erhalten und tragbar ist?

die romantische vorstellung, dass aus dem ausgiebig getragenen lieblings-shirt wieder ein neues produkt wird, ist leider nicht so umsetzbar. was wirklich funktioniert, dass zeigen wissenschaftler der hochschule reutlingen. die ergebnisse sind zum teil ernüchternd, aber im fall von wolle auch ermutigend.

enorm-magazin.de/was-geht-und-was-nicht
green.wiwo.de/recycling-hm-wird-zur-altkleidersammlung

 

* um das verfahren einigermaßen ökonomisch zu halten, wird unsere kleidung mitsamt nähten und etiketten (reißverschlüsse und knöpfe müssen zusätzlich manuell entfernt werden!) zerschreddert. dies führt letztendlich dazu, dass am ende nur sehr kurze stoffstreifen entstehen, mit denen ein neues, reißfestes garn nicht hergestellt werden kann. allein der verschnitt aus der textilindustrie – stoffreste, die beim zuschneiden übrig bleiben – oder sehr aufwändig verarbeitete altkleider ergeben, gemischt mit baumwolle, ein grobes garn, das weiterverarbeitet werden kann.